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15. Juli 2022 | In der Kirche werden die Forderungen nach Reformen lauter, aber welche brauchen wir?

Vortrag beim Kongress „Freude am Glauben“ in Regensburg | Download Dokument


Autor: Prof. Ralph Weimann
Quelle:
Vortragsmanuskript
In der Kirche in Deutschland werden die Forderungen nach Reformen lauter. Nicht nur auf dem so genannten synodalen Weg. So hat unlängst der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in einem Interview im Deutschlandfunk gesagt:

„Es gibt die Kategorie dessen, was wir als einzelne Bischöfe, darum geht es ja, in unserer Hoheit verändern können. Das ist ganz viel. Es gibt Dinge, da wollen wir, dass das Kirchenrecht verändert wird […]. Wir wissen, wir sind in einer so kulturell diversen Situation in der katholischen Kirche, dass die Einheit in gewisser Weise eine Fiktion ist.“[1]

Damit sind wir bereits im Zentrum dessen angekommen, worum es in diesem Vortrag gehen soll, die Frage nach Reform. Was bedeutet es, wenn in „unserer Hoheit“ „ganz viel“ verändert werden soll? In welche Richtung gehen diese Reformen oder in welche Richtung sollten sie gehen? Ist jede Veränderung gut, nur weil es sich um eine Veränderung handelt und lässt sich dies als Reform bezeichnen?

Das Ringen um Reformen in der katholischen Kirche ist nicht neu, vielmehr hat sie dieses Thema seit ihrem Beginn begleitet. Dies liegt auch daran, weil sich die Kirche in einer permanenten Spannung befindet. Zum einen wird durch sie die göttliche Offenbarung, die für das Heil der Menschen notwendig ist, zugänglich.[2] Es gibt also, um es vereinfacht zu sagen, ein konstitutiv göttliches Element in der Kirche,[3] da sie weder aus eigener Vollmacht handelt noch existiert. Zum anderen besteht die Kirche auf Erden aus sündigen Menschen, die durch die Erbsünde geschwächt sind und folglich immer wieder die eigenen Wünsche und Vorstellungen, die nicht selten der göttlichen Offenbarung entgegengesetzt sind, auf die Kirche projizieren. Diese Spannung hatte es schon beim Volk Israel gegeben (vgl. Ex 32,1-6) und sie besteht fort bis in unsere Zeit. Dabei behält die Kirche nur dann ihre Existenzberechtigung, wenn sie ihrem Auftrag gerecht wird, Zeichen und Werkzeug des Heils zu sein, denn andernfalls würde sie zu einer NGO, die möglicherweise viele Projekte realisiert, aber nicht Jesus Christus bekennt,[4] den einzigen Erlöser der Welt.[5]

Josef Pieper schildert in seiner Hinführung zu Thomas von Aquin eine vielsagende Begebenheit, die sich im 13. Jahrhundert zugetragen haben soll. Er beschreibt, wie kraftlos manchen Orts die Kirche vor allem in ihrer institutionellen Form geworden war. Und dennoch gab es große Zeichen der Hoffnung, zumal die Bettelorden trotz vieler Widerstände von einem oft verweltlichten Klerus für eine Reform aus dem Glauben bereitstanden. Josef Pieper erwähnt einen Vertreter jener Bettelorden, einen respektablen Löwener Dominikanerprior, der ggf. ein Mitschüler des heiligen Thomas von Aquin war. Dieser beschreibt die folgende Begebenheit, welche die damalige Dramatik des Ringens um Reform deutlich vor Augen treten lässt.

„Im Jahre 1248 sei es in Paris geschehen, dass ein Kleriker vor einer Synode von Bischöfen habe predigen sollen; und während er nach einem passenden Stoff gesucht habe, sei ihm der Teufel erschienen: ‚Sage ihnen einzig dies: die Fürsten der höllischen Finsternis entbieten den Fürsten der Kirche ihren Gruß. Wir sprechen ihnen freudig unseren Dank aus dafür, dass sie uns ihre Schutzbefohlenen zuführen und dass durch ihre Nachlässigkeit fast die ganze Welt der Finsternis anheimfällt.‘“[6]

Diese Beschreibung gibt nicht nur Zeugnis von dem Freimut, mit dem die Bettelmönche den Finger auf die Wunde legten, sie zeigt auch, wie ernst die Krise der damaligen Zeit war. Und doch war es in der Kirche des 13. Jahrhunderts möglich, ungeschminkt den Blick auf das Wesentliche zu richten, auch wenn dies zweifellos heftige Reaktionen provozierte.

Das angeführte Zitat ist insofern hilfreich, weil darin die Unterscheidung zwischen richtiger und falscher Reform Erwähnung findet. Demnach führt die falsche Reform weg vom Licht, das Gott selbst ist; sie führt weg vom guten Hirten, der dadurch zum guten Hirten wird, weil er selbst der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6). Der gute Hirt, um es mit den biblischen Worten zu sagen, führt die Seinen und diese hören auf seine Stimme (vgl. Joh 10,2). Damit ist bereits das grundlegende Kriterium benannt, das den Maßstab von Reform im christlichen Sinn beschreibt. Reform führt zu Jesus Christus, zu einer vertieften Gottesbeziehung, zum Licht Gottes. Was genau dies bedeutet, soll in den folgenden Ausführungen aufgezeigt werden, dabei wird ein besonderes Augenmerk auf das Verständnis von Reform gelegt, um schließlich zu verstehen, wie diese aussehen muss und welche Reformen die Kirche heute braucht.

1. Reform, aber wie?

Wenn über Reform gesprochen wird, muss zunächst geklärt werden, worum es eigentlich geht. Der Ruf nach Reformen und Erneuerung klingt zwar vielversprechend, sagt aber nichts aus. Es gibt auch falsche Reformen, solche, die Schaden anrichten und keine Erneuerung bringen. In dieser Hinsicht kann ein Fortschritt auch ein Rückschritt sein und davon haben wir in den letzten Jahrzehnten wahrlich viele erlebt.

         Um diese Problematik besser zu verstehen kann eine Begebenheit hilfreich sein, die Joseph Ratzinger in seinem Buch „Der Geist der Liturgie“ anführt. Er beschreibt im Vorwort mit Verweis auf Romano Guardini die Bedeutung der Liturgie für die Kirche und das Bestreben, sie „»wesentlicher« zu feiern.“[7] Reform besteht darin, auf das Wesentliche zu schauen, es neu in den Mittelpunkt treten zu lassen. Kardinal Ratzinger beginnt seine Ausführungen mit einem Vergleich, der – so fügt er hinzu – in vielem unzutreffend ist, aber doch dem Verstehen dient. Er vergleicht die Liturgie und deren Reform mit einem Fresko, wenn er schreibt:

„Man könnte sagen, dass die Liturgie damals – 1918 – in mancher Hinsicht einem Fresko glich, das zwar unversehrt bewahrt, aber von einer späteren Übertünchung fast verdeckt war: Im Messbuch, nach dem der Priester sie feierte, war ihre von den Ursprüngen her gewachsene Gestalt ganz gegenwärtig, aber für die Gläubigen war sie weithin unter privaten Gebetsanleitungen und -formen verborgen. Durch die Liturgische Bewegung und definitiv durch das II. Vatikanische Konzil wurde das Fresko freigelegt, und einen Augenblick waren wir fasziniert von der Schönheit seiner Farben und Figuren. Aber inzwischen ist es durch klimatische Bedingungen wie auch durch mancherlei Restaurationen oder Rekonstruktionen gefährdet und droht zerstört zu werden, wenn nicht schnell das Nötige getan wird, um diesen schädlichen Einflüssen Einhalt zu gebieten. Natürlich darf es nicht wieder übertüncht werden, aber eine neue Ehrfurcht im Umgang damit, ein neues Verstehen seiner Aussage und seiner Wirklichkeit ist geboten, damit nicht die Wiederentdeckung zur ersten Stufe des definitiven Verlustes wird.“[8]

Wer länger in Italien lebt oder gelebt hat, dem tritt das Gesagte womöglich plastisch vor Augen. Die Ausgrabungen der Ruinenstadt Pompeji verdeutlichen, was passiert, wenn 2000-jährige Fresken freigelegt aber nicht geschützt werden. Regen, Wind und Witterung hatten in kurzer Zeit großen Schaden angerichtet, so dass selbst 2000 Jahre alte Häuser eingestürzt sind.[9]

         Joseph Ratzinger gelingt es immer wieder, in seinen Schriften komplizierte Sachverhalte mit einfachen Bildern darzustellen. Das Bild von dem Fresko hebt anschaulich hervor, dass es einen Unterschied zwischen wahrer und falscher Reform gibt. Zudem kommt es auf die Art und Weise an, wie eine Reform durchgeführt wird; hier kommt die Frage nach der Hermeneutik ins Spiel. Sollten unangemessene Methoden zum Einsatz kommen, sollten die Fundamente nicht geschützt werden, dann droht das Haus einzustürzen. Davor hatte bereits der Herr gewarnt, wie der Evangelist Matthäus berichtet (vgl. Mt 7,24-27).

2. Reform als Fortschritt?

Die bisherigen Ausführungen haben bereits eine Schwierigkeit deutlich werden lassen. Reformen ohne klar definierte Kriterien erweisen sich als höchst problematisch, sie sind oft kontraproduktiv und können zerstörerische Wirkungen entfalten.[10] Dieser Aspekt ist für das Thema „welche Reformen brauchen wir“ von grundlegender Bedeutung und bedarf einer weiteren Vertiefung.

         Auch an dieser Stelle bietet es sich an, das Gesagte mit Hilfe eines Bildes zu verdeutlichen, das Joseph Ratzinger in seinem Bestseller Einführung in das Christentum verwendet hat. Wieder gelingt es dem Autor, Wesentliches mit Hilfe eines einfachen Bildes auszusagen, wodurch der Genius seiner Theologie zum Tragen kommt. Dieses Mal kommt er auf eine Geschichte der Brüder Grimm zu sprechen, um zu zeigen, wie es um den Glauben bestellt ist. Hans im Glück, so das Märchen, hatte für sieben Jahre Arbeit einen großen Goldklumpen erhalten. Dieser wurde ihm auf dem Weg nach Hause zu beschwerlich, er suchte ein bequemeres Leben, frei von Last und Mühe, frei selbst von dieser überaus wertvollen Last. So tauschte er das Gold nach und nach gegen ein Pferd, eine Kuh, eine Gans und einen Schleifstein ein, bis er schließlich nichts mehr hatte, um – wie er meinte – die völlige Freiheit genießen zu können.[11] Der junge Professor Joseph Ratzinger führte diese Geschichte an, um die Grundstimmung vieler Christen in jenen Jahren zu skizzieren. Ein neues Freiheitsverständnis hatte sich den Weg bis hinein in die Kirche gebahnt, so dass Freiheit als Loslösung vom Bisherigen, vor allem von der Tradition und den Geboten umgedeutet wurde, die es folglich abzustreifen galt, so wie Hans im Glück. Dieser Prozess gewann in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil an Stärke. Gesellschaftlich trat die sogenannte 68-Bewegung ihren Marsch durch die Institutionen an,[12] die ein ähnliches Freiheitsideal vertrat. Die „Umwertung aller Werte“, wie Nietzsche es in seinem Buch mit dem bezeichnenden Titel Der Antichrist propagiert hatte,[13] wurde zum neuen Ideal. Es kam zur Loslösung von der Tradition, den Werten und fast allem, was bis dahin in Gesellschaft und Kirche Geltung hatte.

         Das „Neue“ trat an die Stelle des „Alten“, wobei das Neue, wie immer es aussehen mochte, als „gut“ galt, während das „Alte“ einen zunehmend unguten Beigeschmack erhielt. In diesem Prozess, der viele und heftige Gärungen mit sich brachte, hatten es alle schwer, die sich für die Erhaltung dessen einsetzen, was sie selbst empfangen hatten. So wurde die christliche Überlieferung als rückwärtsgewandt und gestrig abgestempelt und gegen bequemere Positionen und Meinungen eingetauscht. Ein neues Dogma wurde zum Richtmaß dieser Bewegung: der Fortschritt. Dabei machte man sich immer weniger die Mühe aufzuzeigen, was eigentlich dem Fortschritt dient und welche Kriterien dafür notwendig sind. Wie Hans im Glück war man begeistert und sogar berauscht von der neuen Freiheit, auch wenn die desaströsen Folgen immer deutlicher zu Tage traten. Aber selbst diese Folgen, wie beispielsweise leere Priesterseminare, leere Kirchen, durften nicht dazu benutzt werden, das neue Dogma in Frage zu stellen, vielmehr stand die Antwort von vornherein fest: man habe nicht genug Fortschritt gewagt.

Es ist beachtenswert, dass Joseph Ratzinger in einem gut 30 Jahre später verfassten neuen Vorwort zu seinem Buch Einführung in das Christentum in der Rückschau diese Entwicklungen analysiert und dabei zur Feststellung gelangt, dass der Marxismus dafür Pate gestanden hatte. So wie im 13. Jahrhundert Aristoteles, so wurde in den 60´ern Marx zum „großen Wegweiser.“ Dabei kennzeichnet die marxistische Philosophie den Primat der Praxis, sie schafft Wahrheit. Und an dieser Stelle kommt es nun wirklich zur Umwertung aller Werte, denn die bestehende Ordnung wird schlichtweg umgedreht. Es ist nicht die geoffenbarte Wahrheit, die gestützt auf Glaube und Vernunft den Weg vorgibt, sondern an deren Stelle tritt die Praxis, oder – um es mit einem Modewort zu sagen – die Lebensumstände. Dies führte in der Theologie zu einer radikalen Veränderung: „Die »Realität«, auf die man nun einzugehen hatte, war allein die materielle Realität der geschichtlichen Gegebenheiten […]. Die Rede von Gott gehört in dieser Sicht weder zum Bereich des Praktischen noch zu dem der Realität.“[14] In der Folge, selbst wenn man bemüht ist dies noch so gut zu kaschieren, führt das zum Atheismus. Wenn Gott uns nichts mehr zu sagen hat, wenn am Anfang nicht mehr das Wort, sondern der Mensch steht, dann ist dies der letzte und radikalste Schritt, vergleichbar mit Hans im Glück, der schlussendlich seinen Schleifstein im Brunnen versenkt.

3. Philosophische Prämisse des Marxismus als größte Herausforderung

Wo immer diese philosophische Prämisse Eingang gefunden hat und findet, führt dies zu schwerwiegenden Konsequenzen für die Theologie und den Ruf nach Reformen. Als erstes wird der Glaube ins Subjektive verdrängt. Weil die Praxis zum neuen Richtmaß wird, kann folglich der sich offenbarende Gott nicht mehr der Maßstab für den Glauben sein, an dessen Stelle tritt der Mensch mit seinen Ideen, Wünschen und Lebensumständen. Ein objektiver Glaubensinhalt, in der Tradition der Kirche als fides quae bezeichnet, verliert jede normative Bedeutung und wird gleichsam exkommuniziert, wird aus der neuen Form der communio verbannt. Schon der Hinweis auf einen objektiven Glaubensinhalt gilt als Tabubruch; er wird entweder schweigend übergangen, oder ihm wird offen widersprochen, bis hin zu dem Punkt, dass man sich dessen schämt und sich gar dafür entschuldigt.

Die Worte des Evangeliums kommen in den Sinn, in dem es heißt: „wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt, dessen wird sich der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Herrlichkeit des Vaters kommt“ (Mk 8,38). Und dennoch hatte sich eben diese Philosophie, vor allem durch die sogenannte anthropozentrische Wende, ihren Weg in die Theologie gebahnt. Seinen liturgischen Ausdruck fand dies darin, dass die Zelebranten – dies ist ein heikles Thema nicht frei von Polemik, wodurch jedoch die erwähnte Schwierigkeit bestätigt wird – Gott den Rücken kehrten und sich den Menschen zuwandten.[15] Die Kirche, so wurde gesagt, solle „menschlicher“ werden, den Menschen zugewandt. Aber gerade so gelingt es nicht mehr, auf den Wesentlichen zu schauen: Gott. Der Philosoph Ludwig Feuerbach hatte diesen Prozess in aller Radikalität zu Ende gedacht, wenn er davon ausging, dass letztlich Gott zur Projektion des Menschen würde.[16] Folglich beginnt der Mensch so zu leben, als ob es Gott nicht gäbe (etsi Deus non daretur).[17] Dies hat zur traurigen Realität geführt, dass sich Menschen weiterhin als (gute) Christen verstehen, auch wenn sie sich weder mit der Offenbarung Gottes, noch mit den Geboten Gottes identifizieren.

         Daraus leiten sich für das Verständnis von Reform weitere Konsequenzen ab. „Wer Marx zum Philosophen der Theologie macht, der übernimmt den Primat des Politischen und der Wirtschaft, die nun die eigentlichen Heilsmächte (und, wenn falsch angewendet, Unheilsmächte) sind: Die Erlösung des Menschen geschieht in solcher Sicht durch die Politik und die Wirtschaft, in der die Gestalt der Zukunft bestimmt wird.“[18] Das Gesagte veranschaulicht sich besonders deutlich in den Katholikentagen. Waren sie ursprünglich konzipiert, um Politiker zu inspirieren und ihnen Impulse für ihr Handeln mitzugeben, so wurde dies inzwischen umgedreht. Nun sind es Politiker und andere Persönlichkeiten, ob katholisch, christlich, atheistisch, etc., die zur Inspirationsquelle für die Christen werden. Weil der Glaube an Gott gänzlich ins Private und damit Subjektive verbannt wurde, kommt dem Glauben keinerlei Normativität zu, folglich erhofft man sich von der Politik das Heil. Ein gefährlicher Weg, wie ein Blick in das vergangene Jahrhundert zeigt. Auch wenn die Forderung erhoben wird, die Kirche dürfe nicht ins Ghetto, sie habe vielmehr ihren festen Platz in Politik und Gesellschaft, so wird genau dies erreicht, wenn der Primat der Praxis gilt, wenn sich die kirchlichen Vertreter loslösen vom objektiven und normativen Charakter der Offenbarung. Eine Kirche, die sich dem Zeitgeist verschreibt, hat der Politik und Gesellschaft nichts mehr zu sagen.

Zwei weitere Entwicklungen, die in diesem Kontext Erwähnung finden müssen, verstärken diese Tendenz. In vielen Ländern westlicher Prägung ist der Relativismus, eine Spielart des Marxismus, zur neuen Staatsphilosophie avanciert. Winfried Weier folgert, dass „sie [deren Lehrmeister] alle Subjektivität als das einzig Objektive und alle Objektivität als das letztlich immer Subjektive auszulegen suchen. […] Diese Objektivität des Subjektiven ist der Kernpunkt ihrer gesamten Lehre, der Inbegriff der Wahrheit.“[19] Die alten Römer haben so etwas als petitio principii bezeichnet, als einen Zirkelbeweis. So werden Behauptungen durch Aussagen begründet, die als wahr vorausgesetzt werden, ohne diese zu begründen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass der sogenannte synodale Weg – trotz aller Kritik an Rom – sich eben dieses römische Kriterium zu eigen gemacht hat. Man stützt sich auf Behauptungen, die als wahr vorausgesetzt werden, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, die offensichtlichen Widersprüche im Hinblick auf die Lehre der Kirche zu entkräften. Der Zirkelbeweis war auch deswegen nie ein katholisches Kriterium, weil er der Grundprämisse von Glaube und Vernunft entgegensteht. Nichtsdestoweniger erfreut er sich großer Beliebtheit und findet auch in öffentlichen Debatten zunehmend Anwendung, vor allem, wenn vom Mainstream abweichende Meinungen vertreten werden. Die Mahnung von Kardinal Joseph Ratzinger mag dabei in den Sinn kommen, der vor einer „Diktatur des Relativismus“ warnte, die „nichts als endgültig anerkennt und als letztes Maß nur das eigene Ich und seine Gelüste gelten lässt.“[20]

Die zweite Entwicklung, die sich ihren Weg bahnte, kann als „mystische“ Seite der Religion bezeichnet werden. Durch den Primat der Praxis und den Verzicht auf das Dogma blieb kaum mehr Platz für das Heilige und folglich für den Heiligen. Das Vakuum musste daher durch undogmatische Praktiken gefüllt werden, wofür die Religionen Asiens prädestiniert erschienen. Christliche Glaubenspraxis wurde maximal auf den sonntäglichen Besuch der heiligen Messe reduziert, Tendenz stark abnehmend. Jedoch dürfte sich darin niemals das Glaubensleben erschöpfen, was selbst vielen Katholiken nicht mehr bekannt ist. Umgekehrt erfreuen sich selbst unter Christen Yoga, Zen-Meditationen, Reiki und vieles mehr großer Beliebtheit. Der Verzicht auf bzw. die Relativierung der dogmatischen Wahrheit ließ die falsche Hoffnung erstehen, dass alle Religionen irgendwie gleich seien, so dass der Gedanke des Friedens der Religionen in den Mittelpunkt rückte. Doch genau hier liegt ein grundlegender Irrtum, denn wenn die Frage nach der Wahrheit nicht mehr gestellt wird, wird die Religion unlogisch und damit unchristlich, weil das Christentum auf dem Logos gründet. „Die Absage an die Wahrheit heilt den Menschen nicht.“[21] Im Gegenteil, allein die Wahrheit Christi befreit (vgl. Joh 8,32).

So zeigt sich an dieser Stelle, wie sehr das Verständnis von Reform abhängig ist von philosophischen Prämissen, viele bestimmen das Ringen um Reformen. An dieser Stelle wäre eine Korrektur dringend geboten, damit die Weite der Vernunft gewahrt bleibt und die Größe und Schönheit des Glaubens, die eben darin besteht, das Natürliche auf das Übernatürliche hin zu überschreiten.

4. Das Verständnis von Reform

An dieser Stelle muss die Frage gestellt werden, was Reform im christlichen Sinn ist? Welche Art von Reform bietet sich an, welche ist auszuschließen? Um darauf eine Antwort geben zu können, soll in einem ersten Schritt die Eigenart christlichen Glaubens in den Mittelpunkt treten, bevor in einem zweiten Schritt jene Kriterien aufgezeigt werden, die den Reformen entsprechen, derer die Kirche immer bedarf.

         Der christliche Glaube ist nicht etwas rein Subjektives, zu Beginn steht nicht der menschliche Gedanke, sonst wäre die Religion in der Tat eine Projektion des Menschen, sondern „Im Anfang war das Wort“ (Joh 1,1). Das göttliche Wort, die Offenbarung Gottes geht allem menschlichen Bemühen voraus. Die dogmatische Konstitution Dei Verbum hat dies wie folgt ausgedrückt: „Gott hat in seiner Güte und Weisheit beschlossen, sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens kundzutun (vgl. Eph 1,9): dass die Menschen durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und teilhaftig werden der göttlichen Natur (vgl. Eph 2,18; 2 Petr 1,4).“[22] Der Glaube ist daher – dies ist von grundlegender Bedeutung für die Frage nach Reform – die Antwort des Menschen auf den sich offenbarenden Gott.[23]

Das Zweite Vatikanische Konzil geht noch einen Schritt weiter, wenn es vom „Gehorsam des Glaubens“ spricht, der dem sich offenbarenden Gott zu leisten ist, denn auf diese Weise stimmt der Mensch mit Verstand und Willen der Offenbarung zu,[24] er nimmt gleichsam Jesus Christus an, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (vgl. Joh 14,6). Aus dieser Grundstruktur des christlichen Glaubens, der Offenbarungsglaube ist, leitet sich ein fundamentales Kriterium für die Reform ab. Sie steht und fällt mit der Akzeptanz der Offenbarung, die keineswegs eine abstrakte, sondern eine personale Wahrheit ist, die sich in Jesus Christus vollends geoffenbart hat.

So verkündet Jesus Christus nicht irgendeine Wahrheit, sondern er offenbart sich als die Wahrheit. Christ werden bedeutet daher nicht, irgendeiner Partei, einer Institution oder einer Gruppierung beizutreten, sondern Jesus Christus anzunehmen. Der Apostel Paulus hat dies im Brief an die Kolosser wie folgt dargestellt: „ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und habt den neuen Menschen angezogen, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen“ (Kol 3,10-11). An dieser Stelle tritt das Prinzip christlicher Reform deutlich zu Tage, welches Johannes der Täufer mit den folgenden Worten auf den Punkt gebracht hat: „Er muss wachsen, ich aber geringer werden“ (Joh 3,30). Eine Reform kann demnach nicht darin bestehen, etwas vom Glaubensgut wegzunehmen, zu verwässern, oder gar zu ignorieren, sondern das Wesen jeder Reform im christlichen Sinn besteht darin, sich an jene Form anzugleichen, die Jesus Christus ist, an dem wir als Christen teilhaben.

         Es gibt also einen fundamentalen Unterschied zwischen Anpassung und Reform. Anpassung an den Zeitgeist widerspricht der Grundstruktur des Christlichen, wie der Apostel Paulus bereits deutlich gemacht hatte, als er schrieb: „gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!“ (Röm 12,2). Im Brief an die Galater wird der Apostel noch deutlicher; er warnt davor, sich vom Evangelium als zeitlos gültigem Maßstab abzuwenden oder es zu verwässern: „Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen. Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet haben – er sei verflucht“ (Gal 1,7-8). Der erste Johannesbrief unterstreicht, dass derjenige den Geist Gottes hat, der in Treue festhält am ewigen Wort des Vaters und den Geboten Gottes. Wer hingegen leugnet, dass Jesus Christus der Sohn ist, der ist der Antichrist (vgl. 1 Joh 2,22-23).

         Daher versteht Kurt Kardinal Koch Re-Form als ein Wiederherstellen der wahren und damit ursprünglichen Form.[25] Im Gegensatz zur De-form, die wegführt von Jesus Christus und zu einer Deformation des Ursprünglichen wird, nimmt die Re-form Maß an jener Form, die uns durch Jesus Christus geoffenbart wurde. Das Gesagte wird augenscheinlich im Zeugnis der Heiligen, die die wahren Reformer sind, wie Joseph Ratzinger im Gespräch mit Peter Seewald erläutert:

„Jeder Heilige ist in dem Sinn ein Reformer, dass er die Kirche neu belebt und sie auch reinigt. Aber man versteht ja unter Reformer häufiger Leute, die strukturelle Maßnahmen durchführen und die sich gleichsam im Bereich der Strukturen bewegen. Und da würde ich sagen, die brauchen wir in der Tat im Augenblick nicht so dringend. Was wir wirklich brauchen, sind Menschen, die vom Christentum innerlich erfasst sind, die es als Glück und als Hoffnung erleben, die dadurch zu Liebenden geworden sind, und das nennen wir dann Heilige.“[26]

Im Anschluss zählt der damalige Präfekt für die Kongregation der Glaubenslehre eine ganze Liste von Heiligen auf, die zu einer wirklichen Reform im Sinne des bisher Gesagten beigetragen haben. Abschließend sagt er: „Deswegen würde ich auch sagen, jetzt kommen die Reformen bestimmt nicht von Foren und Synoden, die auch ihr Recht und manchmal auch ihre Notwendigkeit haben, sondern sie werden von überzeugenden Persönlichkeiten kommen, die wir Heilige nennen dürfen.“[27]

Bei der Reform geht es darum, die Glaubwürdigkeit der geoffenbarten Wahrheit zu bezeugen, nicht mit klugen und gewandten Worten, sondern „mit dem Erweis von Geist und Kraft“ (vgl. 1 Kor 2,4). Reform im christlichen Sinn besteht darin, immer neu an der geoffenbarten Form (Christus) Maß zu nehmen, so wie es dem Grundvollzug des Christseins in der Taufe entspricht, denn „ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen“ (Gal 3,27). In diesem Sinn ist Reform in seinem inneren Kern gleichzusetzen mit Bekehrung und dem Ruf zur Umkehr. Es ist das Dilemma unserer Zeit, dass der Ruf nach Reformen immer lauter wird, aber der Ruf nach Umkehr immer leiser. Die Kirche müsste sich bekehren, müsste sich verändern, aber wir selbst scheinen es nicht mehr nötig zu haben, umzukehren. Da kommt einem die Mahnung des Evangeliums in den Sinn: „Weh euch Gesetzeslehrern! Ihr habt den Schlüssel zur Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und die, die hineingehen wollten, habt ihr daran gehindert“ (Lk 11,52). Reform im christlichen Sinn führt zu Jesus Christus, und den Weg zu ihm findet, wer umkehrt, wer sich vom Eigenen abkehrt und sich hinwendet zum lebendigen Gott. Dies hat seinen Ausdruck gleich zu Beginn des Markusevangeliums gefunden: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15).

5. Welche Reformen brauchen wir?

Nachdem dargelegt wurde, worin das Wesen von Reform besteht, lassen sich daraus Schlussfolgerungen ziehen, welche Reformen wir brauchen. Dabei kann kein vollständiges Bild aufgezeigt werden, vielmehr müssen einige Andeutungen genügen, um die große Richtung aufzuzeigen.

         Die wesentlichste Reform, die wir alle brauchen, ist eine (neue) Hinführung zu Jesus Christus. Dabei geht es zuallererst um eine personale Beziehung zum lebendigen Gott. Manchmal entsteht der Eindruck, dass selbst kirchliche Gemeinschaften in dieser Hinsicht der katholischen Kirche in Deutschland etwas voraushaben. So lautete das Motto des diesjährigen 102. Katholikentages in Stuttgart „leben teilen“, das Wort „Gott“, oder „Jesus Christus“ war im Titel nicht zu finden. So diagnostizierte der Berliner Tagesspiegel krisenhafte Erscheinungen und eine Blase von Funktionären, die einen großen Teil der ohnehin wenigen Teilnehmer stellten.[28] Eine andere Ausrichtung hatte das Christival, das zeitgleich in Erfurt mit rund 12.000 jugendlichen Teilnehmern stattfand. Ihr Motto: „Glauben teilen. Jesus erleben. Das Leben Feiern.“[29] Es liegt mir fern, hier Werbung für das Erfurter Großereignis zu machen, aber wenn die Person Jesu Christi nicht im Mittelpunkt steht, sind alle Reformbemühungen von vornherein hinfällig. Das Johannesevangelium drückt dies sehr deutlich aus, wenn es heißt: „getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen“ (Joh 15,5). Reform kann nur dann gelingen, wenn sie zu Jesus Christus führt und die ablatio, das Wegnehmen des Eigenen beinhaltet; nur sie schafft congregatio (Gemeinschaft). Daher lässt sich als erstes Prinzip festhalten, dass Re-Form zur ursprünglichen Form finden muss, zu einer lebendigen Christusbeziehung. Hier gilt, um es noch einmal mit den Worten Johannes des Täufers zu sagen: „Er muss wachsen, ich aber geringer werden“ (Joh 3,30). Das Ziel einer jeden pastoralen Sitzung, synodalen Versammlung, oder sonstigen Veranstaltung muss – sollten sie auf Reform zielen – sich daran messen lassen, die Teilnehmer näher zu Jesus Christus zu führen.

         Daran schließt sich ein zweites Kriterium an, das von dem ersten nicht zu trennen ist. Jesus Christus hat sich nicht als Beliebigkeit geoffenbart, sondern als die Wahrheit, denn sein „Wort ist Wahrheit“ (Joh 17,17). Daher geht es beim christlichen Glauben nicht darum, die eigenen Kriterien oder Vorstellungen auf Gott zu projizieren, so etwas wäre das Gegenteil von Reform im Sinne von Umkehr und Bekehrung, sondern die eigenen Vorstellungen an dem von Gott Geoffenbarten auszurichten. Daher sind Heilige Überlieferung und Heilige Schrift eng miteinander verbunden und normative Kriterien, da sie aus demselben göttlichen Quell entspringen, „fließen beide gewissermaßen in eins zusammen und streben demselben Ziel zu.“[30] Die Offenbarung Gottes schützt vor der Willkür des Einzelnen, und bewahrt den Glauben davor, zu einer Meinung degradiert zu werden. Zugleich schützt sie vor der Diktatur der Mehrheit, denn was immer eine Mehrheit beschließt kann eine andere Mehrheit entkräften. Die Lebensumstände haben sich über die Jahrhunderte hinweg immer wieder geändert, so auch in unserer Zeit. Aber die Wahrheit Gottes ist wahr und bleibt wahr zu jeder Zeit. Daher führen uns Schrift und Überlieferung zum eigentlichen Quell des Glaubens, zu jener Form, an der wir Maßnehmen müssen, um zu Gott zu finden.

         Schließlich kann niemand Jesus Christus nachfolgen, der nicht an seinen Geboten festhält. So heißt es: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Joh 14,21) und an anderer Stelle: „Denn darin besteht die Liebe, dass wir nach seinen Geboten wandeln“ (2 Joh 6). Die Gebote Gottes sind keineswegs sklavisch zu verstehen, sondern als Wegweiser zum ewigen Leben.[31] Heute ist hingegen der Eindruck entstanden, dass die Gebote Gottes eine Last seien, die von der Kirche den Menschen aufgebürdet wird und die man im Sinne des Fortschrittsdogmas abzustreifen habe; das Narrativ von Hans im Glück scheint sich hartnäckig zu halten. Dazu beigetragen hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten, dass die Katechese sträflich vernachlässigt wurde.[32] Vielen Katholiken ist der positive Wert der Gebote nicht mehr bewusst, mehr noch, nicht wenige haben sich daran gewöhnt, im Gegensatz zu den Geboten Gottes und der Kirche zu leben und meinen irrtümlich dennoch „gute Christen“ zu sein. Das Evangelium spricht eine andere Sprache. Wahre Reform führt nicht zur Verwässerung oder Aufhebung der Gebote, sondern zur Erfüllung der Gebote, so wie der Herr nicht gekommen ist aufzuheben, sondern zu erfüllen (vgl. Mt 5,17). Dies unterstreicht einmal mehr, warum die Heiligen die wahren Reformer der Kirche sind.

Nicht die Loslösung von der Wahrheit befreit, sondern die Bindung an die Wahrheit. Dabei geht es nicht um eine Konservierung des Bestehenden, sondern um eine Weitergabe dessen, was wir alle als Geschenk erhalten. Dies wird aber nur dann gelingen, wenn Menschen in einer tiefen Christus-Beziehung leben, wenn sie ein heiligmäßiges Leben führen und auf diese Weise wahre Reformer werden. Demnach kann es sein, um mit einem Wort von Joseph Kardinal Ratzinger zu schließen,

„dass jemand ununterbrochen kirchliche Vereinsaktivitäten ausübt und doch kein Christ ist. Es kann sein, dass jemand nur einfach aus dem Wort und dem Sakrament lebt und die aus dem Glauben kommende Liebe übt, ohne je in kirchlichen Gremien erschienen zu sein, ohne je sich mit kirchenpolitischen Neuigkeiten beschäftigt, ohne Synoden angehört und darin abgestimmt zu haben – und dennoch ist er ein wahrer Christ. Nicht eine menschlichere Kirche brauchen wir, sondern eine göttlichere, dann wird sie auch wahrhaft menschlich werden. Und darum muss alles Menschengemachte in der Kirche sich in seinem reinen Dienstcharakter erkennen und zurücktreten vor dem Eigentlichen.“[33]

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[1] Georg Bätzing im Gespräch mit Christiane Florin, 22.5.2022, in: https://www.deutschlandfunk.de/interview-der-woche-georg-baetzing-bischof-limburg-kirche-papst-vatikan-synodaler-weg-100.html [6.6.2022].

[2] Vgl. LG, 1; 14.

[3] Vgl. LG, 8.

[4] Vgl. Franziskus, Predigt in der Sixtinischen Kapelle, 14.3.2013, in: https://www.vatican.va/content/francesco/de/homilies/2013/documents/papa-francesco_20130314_omelia-cardinali.html [6.7.2022].

[5] Dies ist ausgehend von den neutestamentlichen Zeugnissen und der Heilsgeschichte detailliert dargestellt, in: Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Dominus Jesus über die Einzigkeit und die Heilsuniversalität Jesu Christi und der Kirche, in: VASt 148, Bonn 42007, 13-14.

[6] Josef Pieper, Hinführung zu Thomas von Aquin. Zwölf Vorlesungen, Freiburg i. Br. 1967, 14. Vincent Von Lérins hatte bereits im fünften Jahrhundert etwas Ähnliches festgestellt, als er schrieb: „Ebenso, als das Gift der Arianer nicht nur einen kleinen Teil, sondern beinahe den ganzen Erdkreis derart verseucht hatte, dass fast alle Bischöfe des lateinischen Sprachraums teils mit Gewalt, teils durch Täuschung irregeführt worden waren und sich eine Art Nebeldunst auf ihre Geister gesenkt hatte und sie deshalb nicht wussten, woran man sich in einer solchen Verwirrung halten solle, da wurde keiner von den wahren Freunden und Verehrern Christi, die den alten Glauben dem neuen Unglauben vorzogen, durch die Ansteckung mit der Seuche befleckt. Anhand der Gefahr jener Zeitsituation zeigte sich überdeutlich, wieviel Unheil durch die Einführung einer neuartigen Glaubenslehre aufkommt.“ Vincent von Lérins, Commonitorium, Michael Fiedrowicz (Hg.), Mülheim/Mosel 2011, 4,3-4.

[7] Joseph Ratzinger, Der Geist der Liturgie. Eine Einführung, JRGS 11, Freiburg i. Br. 2008, 29-194, hier 30.

[8] Ebd., 30-31.

[9] Vgl. Henning Klüver, Betonierte Antike, 23.7.2011, in: https://www.deutschlandfunk.de/betonierte-antike-100.html [6.7.2022].

[10] Dazu vgl. im Detail: Ralph Weimann, Hermeneutik der Reform als Erneuerung in Kontinuität, in: MIPB (2011) 59-82.

[11] Vgl. Joseph Ratzinger, Einführung in das Christentum. Vorlesungen über das Apostolische Glaubensbekenntnis, JRGS 4, Freiburg i. Br. 2014, 31-322, hier 31.

[12] Einen guten Überblick bietet: Josef Kraus, 50 Jahre Umerziehung: Die 68er und ihre Hinterlassenschaften, Lüdinghausen 2018.

[13] Friedrich Nietzsche, Gesammelte Werke, Köln 2012, 882.

[14] Joseph Ratzinger, Einführung in das Christentum, 41.

[15] Vgl. Ralph Weimann, Kirchenkrise – Glaubenskrise. Sackgassen und Lösungsansätze, in: NOrd 74 (1/2020) 4-16.

[16] Vgl. Ludwig Feuerbach, Das Wesen des Christentums, in: ders., Werke in sechs Bänden, Bd. 5, Frankfurt a. M. 1976, 30.

[17] Vgl. Joseph Ratzinger, Einführung in das Christentum, 42.

[18] Ebd., 41.

[19] Winfried Weier, Gibt es objektive Wahrheit? Auseinandersetzung mit der neuzeitlichen Erkenntniskritik, Paderborn 2014, 202.

[20] Papst Benedikt XVI. / Joseph Ratzinger, Heilige Messe Pro Eligendo Romano Pontifice. Predigt von Kardinal Joseph Ratzinger, Dekan des Kardinalskollegiums, in: Der Anfang. Predigten und Ansprachen April/Mai 2005, in: VApSt 168, Bonn 2005, 12-16, hier 14.

[21] Joseph Ratzinger, Glaube, Wahrheit und Kultur – Reflexionen im Anschluss an die Enzyklika »Fides et ratio«, in: JRGS 3/1 Freiburg i. Br. 2020, 457-479, hier: 474.

[22] DV, 2.

[23] Vgl. Franziskus, Enzyklika Lumen Fidei, in: VApSt 193, Bonn 2013, 8-9.

[24] Vgl. DV, 5.

[25] Vgl. Kurt Koch, Was bedeutet heute „Reform“ der katholischen Kirche in der Schweiz? Zur Lage der Konzilsrezeption, in: SZRKG 103 (2009) 273-301, bes. 292. Dazu vgl. auch: Vgl. Ralph Weimann, Dogma und Fortschritt bei Joseph Ratzinger. Prinzipien der Kontinuität. Paderborn 2012, 237-243.

[26] Joseph Ratzinger, Salz der Erde, in: JRGS 13/1 Freiburg i. Br. 2016, 205-458, hier: 446.

[27] Ebd., 447.

[28] Vgl. Benjamin Lassiwe, So krisenhaft wie die ganze Kirche, 26.5.2022, in: https://www.tagesspiegel.de/politik/katholikentag-2022-in-stuttgart-so-krisenhaft-wie-die-ganze-kirche/28377518.html [6.6.2022].

[29] Vgl. Johannes Schwarz, Christival in Erfurt gestartet, 26.5.2022, in: https://www.pro-medienmagazin.de/christival-in-erfurt-gestartet/ [6.6.2022].

[30] DV, 9.

[31] Dazu vgl.: Ralph Weimann, Wegweisung für verunsicherte Christen, Kisslegg-Immenried 22022.

[32] Vgl. Markus Graulich (Hg.), Katechese und die Herausforderungen heute, Kisslegg-Immenried 2021.

[33] Joseph Ratzinger, Eine Gemeinschaft auf dem Weg. Von der Kirche und ihrer immerwährenden Erneuerung, in: JRGS 8/2 Freiburg i. Br. 2010, 1216-1230, hier: 1223.


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